Es kommt immer wieder vor, dass Kunden bei uns im Laden nachfragen, ob wir denn auch Shampooseifen haben und da muss ich, wenn ich ganz aufrichtig bin, sagen: Nein, so etwas wie Shampooseifen gibt es bei uns nicht. Wir haben entweder Haarseifen oder aber Feste Shampoos und diese zwei Produkte unterscheiden sich ziemlich.
Aber worin liegen nun die Unterschiede und warum ist es wichtig, diese zu kennen?!
Haarseife
Bei den Haarseifen handelt es sich um echte Seife, die durch eine Verseifungsreaktion von Fetten mit einer Lauge hergestellt wird. Wir benutzen dazu hochwertige pflanzliche Öle und Fette, wie Olivenöl, Avocadoöl und Sheabutter, die wegen ihres hohen Gehalts an unverseifbaren Stoffen optimal sind, um die Kopfhaut gesund und vital zu erhalten. Kokosöl und Rizinusöl sorgen für einen üppigen und zugleich feincremigen Schaum, der eine gründliche und milde Reinigung garantiert. Zur Verseifung benutzen wir Natronlauge, die jedoch nur Reaktionsmittel ist und in der fertigen Seife nicht mehr als solche vorhanden ist.
Weitere Zutaten sind ätherische Öle, Kräuterzusätze und andere natürliche Wirkstoffe, die besonders auf die Pflege der Kopfhaut und Haare abgestimmt sind.
Viele unserer Kunden schätzen unsere Haut & Haarseifen, da sie das Natürliche und Einfache an einem Stück Seife mögen und einem Produkt vertrauen, das so schon seit langer Zeit hergestellt wird und seine Dienste tut. Hat sich das Haar und vor allem die Kopfhaut erst einmal auf das Waschen mit Seife eingestellt, kann es zu mehr Griffigkeit, Volumen und sogar mehr Glanz im Haar kommen.
Leider kann die Umstellung jedoch Tage, in manchen Fällen auch mehrere Wochen dauern. Das hängt vom Haut & Haartyp und nicht unwesentlich vom vorher verwendeten Shampoo ab.
Wenn die Umstellung jedoch erst einmal vollzogen ist, hat man mit einer Haut & Haarseife viele Vorzüge in einem Stück vereint, denn sie ist ergiebig und man kann sie natürlich auch zur Reinigung des ganzen Körpers und sogar als Rasierseife benutzen.
Anwendung der Haarseife
Auftragen lässt sich die Haarseife am besten, wenn man sie direkt auf die nasse Kopfhaut reibt, bis sich genügend Schaum gebildet hat, den man dann im ganzen Haar verteilt. Danach werden die Haare gut mit klarem Wasser ausgespült.
In Gegenden mit hartem Wasser durch kalkhaltige Böden, empfiehlt es sich nach der Haarwäsche noch eine saure Rinse zu machen, um Kalkseifen zu entfernen, die sich bei Seife in Verbindung mit hartem Wasser immer bilden. Dafür gibt man 1-2 El Bio-Apfelessig oder Zitronensaft in einen Liter Wasser und rinst die Haare mit dieser sauren Spülung noch einmal durch. Das verhilft dem Haar zu mehr Glanz und besserer Kämmbarkeit.
Für gebleichtes oder dauergewelltes Haar ist das Waschen mit Haarseife nicht empfehlenswert, da die Haare durch diese Prozesse eine Strukturveränderung erfahren haben und so das Waschen mit Seife möglicherweise keine zufrieden stellenden Resultate mehr liefert.
Festes Shampoo
In allen Shampoos werden Tenside eingesetzt, die nicht durch die Verseifungsreaktion gewonnen werden. Bei den festen Shampoos werden die Tenside in ihrer festen, pulvrigen Form im Produkt verarbeitet und werden nicht erst in Wasser gelöst, wie bei den Flüssigshampoos. Weitere Zutaten sind pflegende Fette und Öle, sowie Duft- und Farbstoffe, die zusammen mit den Tensiden in Form gepresst werden.
Die in festen Shampoos verarbeiteten Tenside sind in der Regel wasserhärteunabhängig. Das bedeutet, sie lassen sich auch mit hartem Wasser gut aufschäumen und bilden keine unlöslichen Kalkseifen. Dadurch haben die festen Shampoos in Gegenden mit hartem Wasser gegenüber den Haarseifen den Vorteil, dass nach dem Waschen keine Saure Rinse mehr benötigt wird.
Ein möglicher Nachteil ist, dass einige der industriell hergestellten festen Shampoos Sodium Lauryl Sulfat (SLS) oder Sodium Laureth Sulfat (SLES) als Tenside enthalten, die einen nicht ganz unbedenklichen Ruf haben. Hier muss genau hingeschaut werden, denn es gibt in der Naturkosmetik feste Shampoos die auf SLS und SLES verzichten und Tenside verwenden, die auf Zucker- oder Kokosbasis aufgebaut sind. Hier kommen vor allem Sodium Cocoyl Isothionate (SCI) und Sodium Lauryl Sulfoacetate (SLSA) als mildere und unbedenklichere Tenside zum Einsatz.
Feste Shampoos sind besonders für diejenigen eine gute Alternative, die aus unterschiedlichen Gründen auch nach längeren Versuchen nicht mit Haarseife klarkommen, aber dennoch ein festes, verpackungsfreies Produkt verwenden möchten.
Für was man sich auch letzten Endes entscheidet, eines ist sicher: Haarseifen und Feste Shampoos schaffen es, was Nachhaltigkeit und Plastikfreiheit angeht, auf einen richtig guten gemeinsamen Nenner zu kommen.
Haarseifen sind klar von Vorteil
Ich habe Eure Brennessel-Haarseife schließlich ausprobiert. Wie vorhergesagt: Nach einigen Waschungen und den entsprechenden Apfelessig-Spülungen wegen des kalkhaltigen Wassers hier in Karlsruhe haben sich meine Haare tatsächlich umgestellt. Vielen Dank für die Empfehlung. Jetzt bin ich weg vom Plastik und ich habe meinen Seifenladen direkt vor Ort! – also eine rundum eine gute Sache für mich.
Umstellung auf die Haarseife...
...war ganz einfach. Ich habe sie benutzt, meine Haare und Kopfhaut dankten es mir vom ersten Tag an. Prima Sache...
Danke für den ausführlichen Artikel.